So… die erste Woche Innisfail ist nun auch schon seit ein paar Tagen vorueber gegangen. Kam irgendwie mal wieder doch alles anders als ich mir das am Anfang so vorgestellt hatte.
Habe nur an 3 Tagen gearbeitet. 2 mal 10 Stunden lang Traktor gefahren, Bananenstauden auf dem Anhaenger festgehalten, Bananenstauden von ihren Tueten befreit und die Tueten dann wieder aussortiert und gefaltet. War eigentlich ganz in Ordnung, da ich halt nie lange ein und die selbe Taetigkeit machen musste. Es hat allerdings circa 8 Stunden lang waehrend meiner Arbeitszeit geregnet wie sonst was. Die Wetterverhaeltnisse fuehrten dann eher zu einer kleinen Schlammschlacht, aber was solls. Habe immerhin stolze 230 Dollar an meinen ersten beiden Tagen verdient. Naja, wenn man es sich genau ueberlegt sind diese Backpackerjobs einfach nur ne elende Ausbeute, aber man hat ja nicht wirklich ne Alternative.
Am Donnerstag Morgen wurde ich dann sanft und zaertlich vom Hostelmanager geweckt: “Are you ready for work? You have got 4 minutes…”. 30 Minuten spaeter war ich dann auf einer anderen Bananenfarm und habe Bananen aussortiert. Das ist vielleicht ne scheiss Arbeit. Vor allem weil es halt ne Fliessbandarbeit ist und man sich einfach nur derbe beeilen muss und es tierisch in die Beine, in den Ruecken und in die Haende geht, da es gar nicht mal so einfach ist diese Mutantenbananen (die mich eher an Gurken als an Bananen erinnern) voneinander zu trennen und man dafuer jede Menge Kraft aufwenden muss.
Waehrend meiner ersten Woche habe ich hier auch ganz nette Leute kennen gelernt (auch wenn der Grossteil meiner Mitbewohner einfach nur tierisch kaputt und krank ist). Haben mich aber alle irgendwie schon wieder mehr oder weniger verlassen. Benni und Alex haben es hier nur 5 Naechte ausgehalten und sind am Mittwoch dann schon wieder weiter nach Brisbane geflogen. Daniel war nur fuer eine einzige Nacht mein Zimmernachbar und Kerstin ist am Freitag ausgezogen. Aber immerhin wohnen Daniel und Kerstin noch hier in der Stadt, so dass wir uns abends immer schoen zum UNO spielen treffen koennen, das ist naemlich schon zum taeglichen Ritual geworden und erinnert mich irgendwie ein kleines bisschen an Deutschland
Freitag war in Innisfail ein Open-Air Kinoabend – the Incredibles – wo ich mich dann auch mit Kerstin und Daniel getroffen habe. War ganz cool, und dazu noch umsonst. Da faellt mir gerade ein, dass ich Daniel noch daran erinnern muss, dass sein 7Dollar-Zelt noch unter meinem Bett liegt.
Samstag und Sonntag war ich dann in Cairns und habe Edwin besucht. Waren an der Lagune und im Botanischen Garten. Wetter war super und die Abwechslung von Innisfail hat einem ganz gut getan.
Im Greyhound-Bus von Cairns nach Innisfail habe ich dann noch Dominik kennen gelernt. Netter Kerl, allerdings ein wenig verrueckt. Er wollte eigentlich nach Mission Beach, und was macht er? Steigt mit mir in Innisfail aus. Hallo? Also echt mal. Haette ich mich entscheiden koennen, waere ich zu mehr als 100% weiter nach Mission Beach gefahren. Naja, war auf jeden Fall mehr als lustig. Vor allem weil er dann die Nacht als “blinder Passagier” in meinem Zimmer gepennt hat. War allerdings auch mehr als genug Platz in meinem Zimmer bzw. im gesamten Hostel, da am Samstag wohl an die 10 Leute ausgezogen sind. Freitag Nacht war naemlich etwas heftig im Hostel. Habe nicht wirklich so den Plan was denn nun genau passiert ist. Ich weiss nur, dass ich in meinem Bett versucht habe zu pennen und auf einmal an die 10 Leute bei mir im Zimmer standen, aufgeregt diskutier und geheult haben und 10 Minuten spaeter dann auch die Polizei sich neben meinem Bett breit gemacht hat und alle moeglichen Leute verhoert hat. Nach ner halben Stunde ist dem Ploizist dann auch aufgefallen, dass da jemand – ich! – im Bett liegt und versucht zu schlafen. Auf jeden Fall habe ich immer noch nicht so den Plan was in der Nacht genau passiert ist. Hatte jedenfalls was mit dem Hostelmanager zu tun (ziemlicher Psycho mit Alkoholproblem). Der ist wohl angeblich handgreiflich gegen meine Ex-Mitbewohnerin geworden. No idea. Ich will es auch gar nicht wirklich wissen. Hier gehen so viele schraege Dinge ab. Das ist nicht mehr normal.
Keine Ahnung wie lange ich es hier aushalten werde. Noch geht es mir gut und ich habe seit heute auch nen Permanent-Job auf ner Farm als Bananensortiererin. Juchu!
Uebrigens: Bin jetzt seit genau 9 Wochen bzw. 2 Monaten auf Reisen. Die Zeit rennt hier irgendwie davon.
Ich hoffe euch geht es gut und ihr habt bei “Kaarst Total” ein wenig fuer mich mitgefeiert!!!